Ich frage mich manchmal, ob das Insistieren auf eine Verantwortung für Dinge, die man nie hat beeinflussen können (weil sie lange vergangen sind), nicht auch von der Verantwortung für Dinge ablenken soll, die man sehr wohl beeinflussen könnte oder hätte beeinflussen können…und ob hier nicht die Emotionalisierung einmal mehr eine vernünftige und redliche Haltung und Politik ersetzt.Bei den ganzen Diskussionen muss ich an den Text eines österreichischen Satirikers denken, der eine ähnliche Diskussion um ein Mahnmal in Wien* so kommentierte:Zu Frage, wie Höcke seine Aussage gemeint haben könnte, gibt es einen interessanten Artikel im Sprachlos-Blog:* so viel auch zum Thema, die Deutschen seien die einzigen…Ich frage mich manchmal, ob das Insistieren auf eine Verantwortung für Dinge, die man nie hat beeinflussen können (weil sie lange vergangen sind), nicht auch von der Verantwortung für Dinge ablenken soll, die man sehr wohl beeinflussen könnte oder hätte beeinflussen können…und ob hier nicht die Emotionalisierung einmal mehr eine vernünftige und redliche Haltung und Politik ersetzt.Das kann man sich in der Tat fragen, aber mein Eindruck ist summa summarum der, dass Menschen, die auf unsere Verantwortung heute aufmerksam machen auch die sind, die sich für das Wachhalten der Erinnerung einsetzen während die, die die Vergangenheit gerne zudecken würden auch heutige Probleme nicht sehen wollen. "Wir Deutschen sind das einzige Volk, das sich ein Denkmal der Schande ins Herz gepflanzt hat", hieß es darin wörtlich. Ich finde nur auch eine Äußerung wie die von Goppel empörend und würde mir auch darüber eine Debatte wünschen.Abgesehen davon verstehe ich sowieso nicht, wie Höcke oder auch der zitierte Goppel darauf kommen, die deutsche Geschichte sei ohne die Nazi-Zeit besonders vorbildlich verlaufen. Ich fühle mich da in keinster Weise angegriffen. Höcke hatte in seiner Dresdner Skandalrede am Dienstag ganz ähnlich formuliert: „Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“ Auf Twitter machte der Verweis auf Augsteins Artikel schon gestern Vormittag die Runde. Aber der oben geschilderte Sachverhalt mit seinen chauvinistischen Elementen, der noch viel weitere Kreise zog, stößt mich noch mehr ab.Jakob Augsteins lapidaren Harmlos-Sätze finde ich inhaltlich grob richtig, aber peinlich.
Aber ich halte es für unklug und vor allem unnötig, sich diesem „abstreitbaren“ Detail zu widmen, wenn schon die „weniger schlimme“ Lesart genug Anlass zu Kritik gibt und daneben die Rede noch (siehe Lobos Artikel dazu) so viele andere, unzweideutige Hässlichkeiten aufweist.3. Bisher hat das Örtchen kaum Aufmerksamkeit erlangt - das dürfte sich nun ändern. Die Völkermord-Gedenkstätte in Kigali ist ein Denkmal an einen der blutigsten Völkermorde der Weltgeschichte.Das Hector-Pieterson-Memorial in Soweto, Südafrika, ist ein Mahnmal, das an die Opfer der Schülerproteste in Soweto des Jahres 1976 erinnert.
All dies wird aber auch nicht groß diskutiert in den Medien. Die Polizei sei vor der Aktion informiert worden, so Philipp Ruch, der künstlerische Leiter des ZPS. Oder …Ganz ehrlich: Ich verstehe die Intention des Artikels nicht.Ist es unreflektiert – also unbedacht, gedankenlos -, wenn man die Äußerungen Höckes allesamt zum Kotzen findet, und es einem dabei völlig schnurz ist, ob irgendwer, und sei es der Augstein, vor zwanzig Jahren vielleicht schon mal was ähnliches gesagt hat?Anders gefragt: Welches wäre denn eine reflektierte Reaktion? Das fängt schon an mit einer Frage wie der, ob die (alle?)
Und wieder mal frage ich mich: Liebe etablierte Medien, müsst ihr den Rechten denn wirklich SO viele Steilvorlagen geben, um sich als ungerecht behandelte Opfer zu gerieren?
Es stört die Höckes, weil dieses Denken das zu verhindern hilft, was die Höckes wollen. Im Übrigen hätte unser kleiner Hobbyhitler jede Zweideutigkeit von vornherein vermeiden können, hätte er vom „Denkmal einer Schande“ gesprochen. Die Alternative zu „Wir Deutsche sind so toll“ lautet nämlich nicht: „Wir Deutsche sind alle kollektiv schuldig“. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.Aktionskünstler haben auf dem Nachbargrundstück des AFD-Politikers in Thüringen 24 Betonstelen errichtet, die an das Holocaust-Mahnmal in Berlin erinnern. Sie sprechen Augsteins Kommentar an, doch eine weitere, m.E.
Einfach doof, sowas.„Anderen Nationen ist dieser Umgang mit ihrer Vergangenheit fremd.“Soll er doch auswandern, wenn’s ihm hier nicht gefällt.Der Historiker Jäckel, Promoter des Mahnmals und einer der Eröffnungs- ‚Feierredner‘, entblödete (man muß es so sagen) sich sogar nicht der Aussage: „In anderen Ländern beneiden manche die Deutschen um dieses Mahnmal.“ Gute Nacht dann auch, kann ich dazu nur sagen. Wenn schließlich das Denkmal die deutsche Geschichte „mies und lächerlich“ macht, dann steht es nicht symbolisch für die Schande, sondern ist selbst eine.