Sie führte als Frau ein Unternehmen, was damals noch exotischer war, als es heute ist. Video: Vorschau: Die Verlegerin.

Katharine Graham (Meryl Streep) musste sich als Verlegerin der "Washington Post" allein unter Wölfen beweisen.

"Wir drucken! In geschäftlichen Dingen vertraut sie komplett ihren Beratern.
Die Interessen von Verlag und Redaktion müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen, wie Tom Hanks und Meryl Streep in "Die Verlegerin" beweisen. „Kay“ Graham ist nicht darauf vorbereitet, eine Zeitung zu führen. Unser heutiger TV-Tipp. An der Verantwortung, die „Kay“ nach dem Tod ihres Mannes übernehmen musste, trägt die Verlegerin schwer. Damals berichtete die traditionsreiche, aber bedeutungsschwache "Washington Post" von den Pentagon Papers. Als in der New York Times eine investigative Skandalgeschichte über die wahren Hintergründe des Vietnamkriegs erscheint, setzt Ben seine Reporter sofort auf die unbekannte Quelle an, um selbst an die streng geheimen „Pentagon-Papers“ heranzukommen. Große Mode für jederfrau: Die Verlegerin prägte mit der Zeitschrift "Burda Moden" den Stil der Nachkriegszeit.

Verlegerin „Kay“ Graham und Chefredakteur Ben Bradlee sind nicht immer einer Meinung.

Journalistischer Sprengstoff: Chefredakteur Ben Bradlee und seine Redakteure haben die Pentagon Papers in der Hand. Bodenständige Coolness hat einen Namen: Schauspieler Maximilian Brückner über das Ende seiner Krimireihe "Schwarzach 23" und die neue Serie "Oktoberfest 1900", über bayerische Klis…  Wer ist ein Paar?

Das war 1976 bei "Fake News, alternative Fakten, "Lügenpresse": Der Journalismus hatte es wahrlich schon einfacher als heute. Obwohl die Staatsanwaltschaft gegen die New York Times juristische Geschütze wegen Geheimnisverrats auffährt, möchte Ben unbedingt die heiße Story fortschreiben.

An der Verantwortung, die "Kay" nach dem Tod ihres Mannes übernehmen musste, trägt die Verlegerin schwer.

Die Veröffentlichung der streng geheimen "Pentagon-Papers" sorgten im Jahr 1971 für ein politisches Erdbeben in den USA und leitete den Sturz von Präsident Nixon ein, den der darauffolgende Watergate-Skandal das Amt kosten sollte. Die von Verteidigungsminister McNamara in Auftrag gegebene Dokumentation über die "Pentagon-Papers" enthält politischen Sprengstoff: Der Vietnamkrieg ist militärisch nicht zu gewinnen und Präsident Nixon belügt das amerikanische Volk!

Die Academy nominierte die Schauspiellegende für diese Rolle zum 21. Guido Cantz meldet sich mit der traditionellen Sommer-Ausgabe von "Verstehen Sie Spaß?" Sein Plädoyer ist umso wichtiger, als dass der heute von weiten Teilen der Gesellschaft mit einem Schulterzucken hingenommene Angriff auf die freie Presse kein von Konsorten wie Trump, Erdogan oder Putin exklusiv erschaffenes Problem ist. Die Redaktion führt der mit allen Wassern gewaschene Ben Bradlee (Tom Hanks), der sich bei der Auswahl der Titelthemen nicht reinreden lässt und mit der übermächtigen New York Times messen möchte. Wenn die Verlegerin drucken lässt, dass der US-Präsident die Bevölkerung täuscht, gefährdet sie ihre Zeitung, ihre Ehre und riskiert eine Verhaftung als Landesverräterin. Die Verlegerin in der ARD: Kritik zur Free-TV-Premiere im Ersten Ihre Stimme ist fest dabei. Wenige Jahre nach den Pentagon Papers war die "Washington Post" das federführende Blatt bei der Aufdeckung der Watergate-Affäre.

Mal für einen Oscar.